Diagnose Krebs

Wendepunkt und Neubeginn

Ein Mensch, der von einer Krebserkrankung erfährt, ist verschiedenen Belastungsphasen ausgesetzt. Da ist zuerst der Schock nach erhaltener Diagnose. Die Angst, „Ich könnte an dieser Erkrankung sterben“ und „Werde ich an dieser Erkrankung sterben?“. Sie besteht unabhängig davon, ob objektiv eine gute oder eine schlechte Heilungschance besteht. Selbst bei einer Vollremission, wenn der Tumorherd operativ, durch Strahlen- oder medikamentöse Tumortherapie beseitigt wurde, können sich die Patienten nicht vollkommen sicher fühlen. Das Leben nach der Krebserkrankung wird von Rezidivängsten begleitet: „Wird der Krebs wiederkommen?“ Wenn beim Patienten wirklich ein Krankheitsrückfall auftritt, muss er sich erneut damit auseinandersetzen, ob noch einmal eine Chance auf Heilung besteht oder ob akzeptiert werden muss, dass sein Weiterleben begrenzt ist.

 

Die Erfolge der modernen Krebstherapie haben dazu geführt, dass für viele Krebserkrankungen die Heilungschancen gestiegen sind. Diese besseren Heilungschancen gehen aber auch mit einer komplexeren und damit längeren Dauer der Behandlung einher. D.h. von Menschen mit einer Krebserkrankung wird eine im Vergleich zu früher längere Bewältigungsleistung verlangt.

 

 

„Je länger ich als Psychoonkologin tätig bin, desto mehr bewundere ich, was Betroffene leisten, wie viel Kraft und Vitalität sie in dieser schwierigen Phase aktivieren können.“

 

Im Wesentlichen greift man nach einer Krebsdiagnose auf bewährte Verhaltensweisen zurück, die man auch früher zur Krisenbewältigung eingesetzt hat. „Wer schon immer offensiv mit Problemen umgegangen ist, wird es auch bei einer Krebserkrankung so versuchen. Wer sich sonst eher zurückzieht, bemüht sich vielleicht eher, den anderen nicht zu Last zu fallen und die Dinge mit sich selbst auszumachen.

Aber gleichzeitig sind körperliche, seelische und soziale Aspekte des Lebens betroffen: Die ungewohnte Umgebung im Krankenhaus, Beschwerden durch die Krankheit, Angst, unzählige Untersuchungen und Therapien. Im Ambulant- und Krankenhausapparat ist man oft sehr alleine, auf sich selbst zurückgeworfen. Andererseits ermöglicht das klar strukturierte Vorgehen von Schwerpunktkrankenhäusern wieder Sicherheit, Boden unter den Füßen zu spüren.

 

Ohnmacht, Angst und quälende Ungewissheit, wie es mit dem eigenen Leben und der Familie weitergehen soll – der Krebs greift nicht nur den Körper an, er macht auch die Seele krank!

Hier hilft die Psychoonkologie

Ziel der Psychoonkologie ist es, gemeinsam mit dem Patienten und seinem familiären Umfeld Krankheit begreifbar zu machen, Ressourcen zu mobilisieren, persönliche Ziele zu definieren und so die bestmögliche Lebensqualität zu unterstützen. Sie ist eine relativ junge, interdisziplinäre Richtung und basiert auf einer psychotherapeutischen Ausbildung. Wesentlich ist der systemische Aspekt, dass die Krebserkrankung nicht nur Patienten, sondern auch Betreuer und Angehörige betrifft: Diese sollen in die Behandlung miteinbezogen werden.

Dabei geht es erstens um die Auseinandersetzung mit Belastungsfaktoren der Krebstherapie:

  • Vorstellungen und Vorerfahrungen in der Familie/ im Freundeskreis in Bezug auf Krebserkrankungen
  • Beschwerden, die durch die Krebserkrankung oder die Krebstherapie ausgelöst werden
  • die Nebenwirkungen der Therapie 

und zweitens: Was kann man diesen Belastungen entgegensetzen?

  • Information
  • soziale Unterstützung
  • „Ich-Stärke“: Was kann ein an Krebs Erkrankter über die vom Arzt verordnete Behandlung hinaus tun, um aktiv an seiner Gesundung mitzuwirken? Wie geht man mit den Nebenwirkungen um? Und wie geht es nach der akuten Krebstherapie weiter?

 

Gerne biete ich Ihnen professionelle psychoonkologische Unterstützung an. 

Psychoonkologische Unterstützung bedeutet nicht eine psychische Ursache für den Krebs zu finden. Sie soll vielmehr dabei helfen, das Potential des Krebsbetroffenen, das häufig durch die Krebserkrankung gelähmt wurde, wieder zu aktivieren. 
Als Psychoonkologin (DKG-zertifiziert) unterstütze ich Sie bei der Wiederherstellung Ihres körperlichen und seelischen Wohlbefindens und der Aktivierung Ihrer Selbstheilungskräfte. Immer mehr Studien zeigen: je früher man damit beginnt, umso höher ist die Lebensqualität.

 

 


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